Relikte des alten Vietnam in Hue

Nachdem man eine so geile Stadt wie Hanoi verlassen hat, kann alles andere nur langweilig sein. Hue ist ein ganz nettes Städtchen, das ehemals wichtigste kulturelle und politische Zentrum des Landes sowie ehemalige Hauptstadt Vietnams. Und das sieht man heute an den vielen alten Gebäuden, Tempeln und Grabstätten von ehemals mächtigen Herrschern, die über die Stadt verstreut sind. Hue wird geteilt durch den Parfüm-Fluss.  Ja, es ist gar nicht schlecht hier. Auch wenn diese Stadt mit Hanoi nicht wirklich mithalten kann.

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Nach fast einem Dreivierteljahr in Asien ist mein Bedürfnis nach Tempel-Sightseeing ziemlich gestillt. Aber jeder Rikscha- und Moto-Fahrer quatscht einen an und bietet eine Tour zu allen möglichen Tempeln und Gräbern an.

Hello Moto?

Die armen Kerle können natürlich nicht wissen, dass sie bei mir an der absolut falschesten Adresse sind.

Ach Menno, ich will einfach nicht mehr! Lasst mich doch mal einen Tag in Ruhe!

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Wie wimmelt man am besten penetrante vietnamesische Fahrer ab?

Es gibt viele Möglichkeiten. Ich fange an, mir Techniken auszudenken, um mir die Jungs vom Leib zu halten. Meine häufigsten Reaktionen, um sie schnell und effizient loszuwerden:

1) Einfach wiederholen, was der Fahrer sagt, wie ein Äffchen:

Hello, Motorbike? – Motorbike!!

Maybe later? – Maybe later!

Tomorrow? – Tomorrow!

2) Auf eine andere Person zeigen, bevorzugt auf einen Touristen. Nach dem Motto: da, schau her, der will sicher mit dir mitfahren!

3) In die Offensive gehen. Sobald der erste Spruch fällt, den Spieß umdrehen und den Fahrer mit Unsinn vollquatschen.

Hello, Motorbike?

– Hey, hello, my friend! Long time no see! How are you today? Motorbike, you and me? Today for free? Or maybe tomorrow?! Have a nice day! See you later! Ciao!

Lachen, mit dem Fahrer abklatschen und weitergehen.

Die Fahrer sind entweder

– total verwirrt und halten die Klappe oder

– sie denken, ich sei ein bisschen Banane oder

sie lachen und kapieren, dass mit mir kein Business zu machen ist.

Am liebsten sind mir jedoch die Fahrer, die einfach von vornherein keinen Mucks von sich geben.

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Das einzige Sightseeing-Dings, das ich mir in Hue anschaue, ist die zentral gelegene von einer dicken Mauer umgebene Zitadelle mit vielen alten Tempeln und Gebäuden und UNESCO Weltkulturerbe. Diese Architektur ähnelt eher chinesischen Bauwerken, kein Wunder – sie soll nach dem Vorbild in Peking entstanden sein. Es sieht alles komplett anders als aus, als in Thailand oder Laos. Anders, aber nicht weniger hübsch.

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