Aitutaki – The sleeping beauty

Aitutaki, allein der Name ist Ukulele-Musik. Monatelang habe ich ich darauf gewartet. Aitutaki immer wieder gegoogled und dieses Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen… Meine (ex-) Kollegen wochenlang wuschig gemacht und von der Arbeit abgelenkt. Aitutaki, Perle des Südpazifiks, der ultimative Südsee-Traum.Ja, es ist hier wirklich so abartig schön. So sehr, dass ich mich kneifen muss. Bin ich wirklich hier? Ist das alles real, oder nur Fototapete?

Der Flughafen in Raro ist der entspannteste der Welt, hier scheinen alle ein wenig vor sich hinzudösen. Das „Gate“ befindet sich 3 Meter neben dem Check-in. Keine Sicherheitskontrolle, kein Flüssigkeiten-Terror, keine Hektik. Hier ist nichts los, alle sind total relaxt, Island-time. Wir fliegen mit dem großen Flieger mit Platz für über 30 Passagiere. Ausgelastet ist das Flugzeug maximal zu zwei Drittel.

Nach ca. 40 Minuten ist sie endlich zu sehen.

MEINE INSEL!

Inmitten einer dreiecksförmigen Lagune, durch ein Riff von den donnernden Wellen des Pazifischen Ozeans geschützt. Was für eine unsagbar krasse Farbe! Ich kann es kaum erwarten, endlich in diesen türkisen Pool einzutauchen!

Die Strände sind genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Endlos lang und menschenverlassen. Umsäumt von Kokospalmen. Der Sand ist so fein, dass es sich wie Puderzucker anfühlt! O-M-G! Wäre ich nicht so ultra-entspannt, würde ich Purzelbäume schlagen. Wie viel Glück kann man haben, an einem solchen Ort zu sein?!

Es ist wie in der Bounty Werbung. Sanft im Wind wiegende Kokospalmen, leuchtende Frangipani und Hibiskusblüten und diese Lagune! Dieser Kontrast zum Weiss der sich am Riff brechenden Wellen! Wenn es einen Ort auf dieser Welt gibt, der die Auszeichnung paradiesisch verdient, dann ist es Aitutaki.

Aitutaki ist ganz anders als Rarotonga. Die Insel ist relativ flach, der höchste Punkt hat nur rund 120 Meter. Es ist so unglaublich ruhig hier… die Ruhe ist fast greifbar! Viele Menschen sind nicht zu sehen. Die, auf die man trifft, strahlen und grüßen freundlich. Aitutaki hat ihren eigenen Rhythmus. Das Sinnvollste, das man tun kann, ist, sich dem Tempo einfach zu ergeben und dem extremen Chill-Gang einzulegen. Die Einwohner habe die Ruhe und Entspanntheit verinnerlicht. Keiner bewegt sich mehr als nötig. Wozu, wenn es doch Roller und Autos gibt? Es scheint unverständich, sich zu Fuß fortzubewegen. Nach wenigen Minuten hält grantiert jemand an und fragt, ob man einen „Lift“ bekommen will. Die Geschäftigkeit und Hektik des modernen Lebens scheint hier noch nicht angekommen zu sein.

Das Guesthouse, in dem ich mich für eine Woche einquartiert habe, hat nur 6 Zimmer und die supernetten Besitzer leben auch hier. Ich bekomme ganz nebenbei einen Einblick in das Leben der Einheimischen. Und das Beste: Ich habe ein riesiges Doppelbett in einem hübschen Zimmer ganz für mich allein! Eine willkommene Abwechslung nach mehr als 7 Wochen Backpacker Hostels in Mehrbettzimmern und Doppelstockbetten!

Um 19 Uhr wird es schlagartig dunkel. Straßenbeleuchtung gibt es so gut wie gar nicht. Wer braucht die schon? In meiner ersten Nacht auf Aitutaki ist tropischer Vollmond! Wenn das nicht das ultimative Maximum an Südsee-Romantik ist! Zum ersten mal wünsche ich mir eine 5kg schwere Spiegelreflexkamera, dies müsste man festhalten können! Zu meiner Linken zeichnen sich auf den Hügeln die Schatten der Palmen gegen den Nachthimmel ab, die ersten Sterne zeigen sich. Das ist ein absoluter Wow-Anblick, es haut dich weg!

Das absolute Highlight Aitutakis jedoch ist die riesige Lagune mit ihren kleinen Motus, die zu den schönsten der Welt zählen muss. An einer Seite ist die Lagune sehr breit, die Insel würde glatt noch zwei mal reinpassen. Die Lagoon-Tagestour mit dem Motorboot ist ein Must-do. Die Klarheit und vor allem der Farbe der Lagune ist faszinierend. Was für ein leuchtend pastelliges Türkis! Ich kann nicht aufhören, wie hypnotisiert auf das Wasser zu starren! Wir halten mehrmals bei sensationellen Schnorchel-Spots, die Fische scheinen hier noch ein wenig leuchtender und bunter zu sein, das Wasser noch viel klarer, der Sand noch heller…

Als wir uns „Honeymoon Island“ nähern, traue ich meinen Augen kaum… eine riesige schneeweiße Sandbank, die einfach so mitten aus der Lagune herausragt! Das einzige, was sich auf der kleinen Motu befindet, sind ein paar einsame Kokospalmen. Hammer!!!

Honeymoon Island, Aututaki

Honeymoon Island, Aututaki

Honeymoon Island, Aututaki

Honeymoon Island, Aututaki

Auf der nächsten Motu halten wir zum Picknick, Ich kann mir nicht besseres vorstellen, als mich in dieser unwirklich-schönen Umgebung mit gegrilltem Thunfisch, polynesischen Beilagen und Früchten zu stärken. Jedoch bekommen wir auch prompt zu spüren, dass wir uns noch mitten in der Regenzeit befinden. Es fängt plötzlich derartig an zu schütten, dass an eine Weiterfahrt vorerst nicht zu denken ist. Der Nachmittag bleibt leider weiterhin verregnet und bewölkt. So ein Pech! 3 Tage päter versuche ich mein Glück erneut. Diesmal bleibt es bis auf einen kurzen Schauer am Nachmittag sonnig. Was für einen Unterschied das Wetter ausmacht… die Lagune blendet nahezu in den verschiedensten Aquamarin- und Türkistönen!

Aitutaki Lagune

Aitutaki Lagune

Was gibt es auszusetzen? Nichts, außer dass es für einen Stadtmenschen nach 2 Tagen schon mal zu ruhig werden kann. Die Insel ist klein, in einer halben Stunde hat man sie mit dem Roller einmal umrundet. Das Resort „Samade on the Beach“ hat freie Sonnenliegen, von wo aus man einen Blick auf ein abartig schönes Stück Lagune hat. Man kann zu einer kleinen privaten Motu mit der einzigen Overwaterbungalow-Anlage auf der ganzen Insel rüberschwimmen bzw. -laufen.

Samade on the Beach, Aitutaki

Samade on the Beach, Aitutaki

Donnerstags geht man zur Island Night in ein anderes Resort, um sich bei polynesischer Musik, Tanz und Feuershow sein wirklich schwer verdientes Bier zu gönnen.

cimg2405

Sonntags ist Kirche angesagt, das geselligste Event der ganze Woche. Die mehrstimmigen Gesänge sind wieder ergreifend, Kinder, Omis, Pfadfinder, alle singen mit und das wirklich fantastisch. Musik gehört hier einfach zum Alltag dazu.

Aitutaki ist wie eine Intensiv-Kur für gestresste Seelen (nicht dass ich eine wäre). Die Schönheit und Ruhe dieses kleinen paradiesischen Fleckchens Erde sowie auch der Mangel an Aktivitäten versetzt einen in einen extrem gechillten bis vollkommen apathischen Zustand. Zum Glück zieht David für ein paar Tage in die Pension ein, denn ich habe nach zwei Tagen extreme chilling ein akutes Bedürfnis nach Geselligkeit! Aitutaki ist ein Ziel für Honeymooner, Ruhesuchende und Menschen, die die schönsten Orte der Welt entdecken wollen. Resorts gibt es nur wenige, vom großen Touri-Strom ist die Insel noch verschont.

Ich will hoffen, das dies noch lange so bleibt!

6 comments

    • Alexandra

      Wahrscheinlich einer der schönsten Orte der Welt. Ich habe nie wieder etwas annhähernd vergleichbares gesehen. :)