Letzte Chance auf ne Welle

Wenn ich mich entscheiden müsste, welcher Ort mich in Australien am positivsten überrascht hat, dann wäre es Agnes Water. Agnes ist zusammen mit Town of 1770 ein winziges, aber charmantes Städtchen. Es besteht nur aus Wohnhäusern, wenigen Geschäften, Polizeistation, Touri-Info… und Backpackerhostels. Insbesondere DEM Backpackerhostel. Cool Bananas ist das beste Hostel in ganz Australien. Behaupte ich jetzt einfach mal.Ich weiss gar nicht, was ich von Agnes Water erwartet habe. Eigentlich gar nichts. Ich wusste nur, dass es auf der Reise nach Norden der letzte Ort zum Surfen sein soll, bevor das Great Barrier Reef die Küste vor dem Wellen abschirmt. Somit war schon mal klar, dass ich hier mal kurz halte. Eine Nacht, vielleicht zwei. Ich bin fünf geblieben und hätte ich nicht langsam Zeitdruck, wäre ich sicherlich noch länger hier abgehangen.

Don’t worry, be happy

Die Kombination aus superschönem Strand, gutem Surf,  Traumwetter (endlich wieder!), dem besten Hostel Australiens und der kleinen Community, wo jeder jeden kennt und man nach zwei Tagen anfängt, die Leute auf der Straße zu grüßen, war einfach legendär.

Der endlose Agnes Water Beach

Surfen war jedoch nicht so easy. Der Pointbreak am Agnes Water Beach funktionierte nur Vormittags richtig gut und wurde ab Mittags zunehmend unsurfbar. Also war morgens der Teufel los. Als Anfänger manchmal entmutigend, wenn tausend Leute für eine Welle paddeln. Wer bekommt sie? Entweder ein 10-jähriges Kind, das alle Surfer blass aussehen lässt… oder es ist schon ein 70-jähriger Longboarder drauf, der ganz geschmeidig von hinten angeschossen kommt. Es hat dennoch extrem Spaß gemacht. Die Pause bis zur nächsten Surfgelegenheit wird hart!

Aaahhh!! Diese Bilder werden mir fehlen!

Statt dessen kommt nur noch sowas (kann aber auch echt gut aussehen)!

Das Cool Bananas war die Krönung. An Greg, den Hostelbesitzer, musste ich mich zunächst etwas gewöhnen. Ein lustiger aber auch extrem lauter und aufgedrehter Typ mit einer ausgeprägten Putzneurose. Ein so sauberes, gepflegtes und liebevoll eingerichtetes Hostel gibt es echt kein zweites mal. Die erste Putzaktion startet noch vor Sonnenaufgang, die letzte gegen 10 Uhr Abends. Verrückt. Trotzdem sind alle Leute, die hier arbeiten und wohnen, super entspannt. Mehrmals die Woche kommt ein Koch und bereitet ein köstliches Dinner für 6 Dollar zu. Wenn man Abends satt und zufrieden mit einem kühlen Bier am Lagerfeuer im von tropischen Pflanzen zugewachsenen Innenhof unter dem Sternenhimmel sitzt, ist die Welt mehr als in Ordnung.

Hey, war das entspannt hier!

2 comments

  1. Kathrin

    Du siehst soooooo gut aus!!!! Entspannt und braun und glücklich! Toll! Aber ich vermiss dich trotzdem. Und die Fotos und deine Berichte sind einfach der Oberknaller!