Nelson ist laut Statistik die Stadt mit den meisten Sonnenstunden in ganz Neuseeland. Wie sympatisch! Viele Leute, die Christchurch nach den vielen Beben verlassen haben, ziehen hierher. Eigentlich gibt es über die Städte in Neuseeland nicht so viel zu berichten. Nelson ist aber ganz hübsch und recht europäisch. Es gibt an jeder Ecke ordentlichen Espresso, deutsches Brot und europäisches Bier. Außerdem alles andere, was das Stadtherz begehrt: nette Shops, Parks, jede Menge Kneipen, Cafes und Bars und einen langen Sandstrand. Bei den Touristen scheint Nelson gerade total angesagt zu sein. Ich will eine Nacht in diesem grandiosen Hostel verlängern, schade, nichts zu machen, ausgebucht! Ich muss 4 weitere Backpackers abtelefonieren, bis ich endlich was finde. Was geht denn hier ab?

Mittags ziehe ich um in eine riesige viktorianische Villa mit Kronleuchtern, Bildern, Balkonen und Veranden. Auch nett hier! Als ich mir Abends mein Steak in die Pfanne haue, macht mich das „Hostelmanagement“ darauf aufmerksam, dass es doch Freitag sei und wo ich denn heute Abend hingehe. Ach, tatsächtlich? Es ist Freitag? Und ausgehen? Doch ja, das kenne ich noch aus meinem früheren Leben! Die Hostel-Gang ist jedenfalls schon in voller Lautstärke dabei, sich auf den Abend einzustimmen.

Später lasse ich mich doch noch von ein paar Bayern überreden, in die Stadt mitzukommen. Wir schauen vorher noch im „green house“ vorbei, dem kleinen Häuschen neben dem Hostel, wo das Personal wohnt. Alter Schwede, hier geht die Post ab! Ein paar deutsche Abiturientinnen sorgen für Stimmung und hüpfen wie wild zu Hiphop-Mucke auf den Betten rum. Nelson katapultiert mich in dieser Nacht auf eine Zeitreise in die Welt der Vorglüh-Parties und Studentenclubs!